UNSERE IDEE
Gestalttherapie und Körpertherapie
Nach unserem Verständnis von Gestalt- und Körpertherapie ist das wesentliche Handwerkszeug und damit die entscheidende Intervention in der Arbeit mit Menschen die beratende Person selbst, in ihrer Sensibilität, ihrer Ausdrucks- und Kontaktfähigkeit. Deshalb geht es in dieser Weiterbildung in erster Linie um die Erweiterung dieser personalen Fähigkeiten und erst dann um Methoden, Diagnose- und Handlungskompetenz.
Eines der wichtigsten Angebote ist es also, den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Handlungsimpulse wahrzunehmen. Sie werden herausfinden, welche der Reaktionen und Verhaltensweisen aus traumatischer Verengung, aus Vorsicht und Misstrauen stammen und wie sie Zutrauen und Kontaktfähigkeit formen.
Das Hier und Jetzt
Diese Arbeit geschieht im Hier-und-Jetzt, in der aktuellen Begegnung zwischen Teilnehmer*in, Gruppenmitgliedern und Trainer*in. Die Gruppe repräsentiert dabei das soziale Lernfeld und zugleich den Ernstfall der Begegnungsmöglichkeit.
Unterstützt wird unser gestalttherapeutisches Verfahren durch unser körpertherapeutisches Verständnis, wie sie in der SKAN – Körpertherapie vermittelt wird, die auf der Arbeit von auf Wilhelm Reich basiert.
Körpertherapeutische Ausrichtung in der Gestalttherapie
Das Profil unserer Arbeit ist durch eine Verbindung der klassischen Gestalttherapie mit den Theorien und Methoden der Körpertherapie gekennzeichnet. Die Verbindung von Gestalttherapie und Körpertherapie betont die ganzheitliche Sichtweise auf Menschen.
Theoretisches und praktisches Lernen und Selbstreflexion sind eng verzahnt.
Skan – Körpertherapie
Skan – Körpertherapie hat ihren Ursprung in der Vegeto- und Orgontherapie Wilhelm Reichs. Wegbereiter und Gründer von Skan war der amerikanische Psychologe und Körpertherapeut Michael Smith (1937-1989), der gemeinsam mit seinem Lehrer Al Bauman (1918-1998) wie nur wenige dafür gesorgt hat, daß die „klassische“ vegetotherapeutische Körperarbeit in ihrer ursprünglichen, schnörkellosen Direktheit und Effektivität erhalten geblieben ist. Seit den neunziger Jahren ist Skan vor allem durch die Arbeit von Loil Neidhöfer und Petra Mathes in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt geworden.
Beziehung in der Körpertherapie ist energetisch definiert
Skan – Körpertherapie basiert auf der Fähigkeit, in Beziehung zu sein und konfrontiert die vielfältigen Manöver der Beziehungsvermeidung, seien sie physischer, mentaler oder emotionaler Art. Beziehung in der Körpertherapie ist energetisch definiert: als Fähigkeit zur vegetativen Identifikation, als Fähigkeit, sich mit anderen Menschen und der lebendigen Natur energetisch verbinden zu können, sowie als Fähigkeit, der Welt mit der Authentizität des eigenen lebendigen Kerns begegnen zu können, sei es im Zorn oder in Zuneigung.
Am Anfang steht also die Beziehung, die wir anbieten, nicht die Methode oder die Technik. Die zahlreichen, sehr effektiven Interventionsmöglichkeiten, über die wir verfügen, werden erst im Rahmen einer solchen Beziehung wirksam. Technisch gesehen handelt es sich dabei zunächst weitgehend um das »klassische« Instrumentarium der Vegetotherapie. Wir leiten unsere Klienten dazu an, ihren Atem wieder als heilsame, reinigende und vitalisierende Kraft zu erfahren und zu einer dauerhaft vertieften und rhythmischen Atmung zu kommen. Parallel dazu können verschiedene Massage- und Berührungs-Interventionen zur Anwendung kommen, ebenso Formen von Stimm-, Ausdrucks- und Bewegungsarbeit, sowie die Arbeit mit dem Energiefeld.
Der Organismus im gesunden Zustand als einheitliches pulsierendes Ganzes
Dieses technische Repertoire ist unerschöpflich und wird nicht mechanisch eingesetzt, sondern aus der jeweiligen Situation immer neu erschaffen. Im Prinzip folgen wir dabei der Reichschen Lehre von der sukzessiven Entpanzerung der sieben Körpersegmente vom Kopf zum Becken. Dabei wird der Organismus im gesunden Zustand als einheitliches pulsierendes Ganzes gesehen, mit einer charakteristischen pulsatorischen und mit der Atmung einhergehenden Gesamtbewegung (Orgasmusreflex). Wenn diese Bewegung an einer oder mehreren Stellen behindert, unterbrochen oder blockiert ist, besteht unsere Aufgabe zunächst darin, die spezifische physische und psychische Qualität der Blockierung ausfindig zu machen, sie dem Klienten als seine eigene fortdauernde Aktivität bewußt zu machen, die Blockierungen aufzulösen und somit das ganzheitliche kooperative Funktionieren der verschiedenen Körpersegmente wieder herzustellen.
Im Verlauf dieser segmentären Entpanzerungsarbeit werden zwei wesentliche Energieverlaufsbahnen wieder restauriert: zunächst die vorderseitig vom Kopf zum Becken abwärtsfließenden natürlichen Körperenergien der „frontalen Persönlichkeit“. Dabei wird nach und nach die Re-Energetisierung des gesamten Körpers bewirkt: bei günstigem Therapieverlauf wird der Kopf frei von zwanghaftem Denken, Brust und Herz öffnen sich wieder, das Zwerchfell wird befreit aus der chronischen Hab-acht-Stellung, das Becken wird beweglicher, und die sexuell-genitale Funktion wird im günstigen Fall bis hin zur vollen orgastischen Potenz (wieder-) hergestellt.
Körperbewusstsein und Ausdrucksfähigkeit
Der zweite wichtige Energieverlauf, dem in der Skan-Körperarbeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, ist das »Radiieren«, das beständige pulsatorische Expandieren der Energie vom Kern her zur Peripherie und darüber hinaus bis an die Grenzen des eigenen Energiefeldes, der „Aura“. Das Arbeiten mit der Radiation zielt auf die gesamtorganismische Ausdrucks- und Kontaktfähigkeit ab, während die Arbeit an den abwärts fließenden frontalen Energien die biologische Basis hierfür schafft: die wiedergewonnene Beweglichkeit des Körpers und das Strömungsempfinden (Körperbewußtsein).
(frei zitiert nach Loil Neidhöfer: Was ist SKAN? www.skanreader.com)